Luxemburg beim Song Contest – eine ganz neue Erfahrung?

Im Jahr 2024 findet wie jedes Jahr wieder der Eurovision Song Contest statt. Aber dieses Mal mit einem neuen Teilnehmer: Luxemburg! Aber ist Luxemburg überhaupt ein Frischling? Die Antwort lautet überraschenderweise: Nein, ganz und gar nicht! Das kleine Land hat sogar bereits fünfmal den Sieg eingeholt! Zweimal machte Luxemburg den dritten Platz und fünfmal den vierten Platz. Auf dem letzten Platz landete das Land erst dreimal. Bereits 36-mal wurde am Wettbewerb teilgenommen. Das letzte Mal war jedoch 1993. Im Jahr 1994 durfte Luxemburg nämlich dank ihrer schlechten Platzierungen der letzten Jahre nicht mehr teilnehmen. Ab dem Jahr 1995 verzichtete Luxemburg dann freiwillig auf die Teilnahme. Und dies zog es bis zu diesem Jahr durch.

Die meisten Menschen hätten wahrscheinlich nicht mehr mit einer luxemburgischen Teilnahme gerechnet und waren sehr überrascht als am 12. Mai 2023 dann verkündet wurde, dass Luxemburg wieder teilnimmt. Dann begann auch schon das Casting und ganz Luxemburg war im Eurovision Song Contest Fieber. Als am 1. Dezember dann die Finalisten verkündet wurden, rasteten so manche vor Freude ziemlich aus.

Dabei ist der 25-jährige Joel Marques Cunha. Dieser Name wird vielleicht einigen bekannt vorkommen. Er war im Jahr 2023 Teilnehmer bei The Voice of Germany und ist bis ins Halbfinale gekommen! Er tritt mit dem Lied „Believer“ auf. Dabei ist außerdem Naomi Ayé Vajdovics Suàrez. Sie ist erst 15 und geht noch zur Schule. Auch sie hat eine The Voice Karriere hinter sich. The Voice Kids France hatte nämlich 2020 das Glück sie als Kandidatin zu begrüßen. „Paumée sur Terre“ wird sie am 27. Januar performen. Auch der Performer und Singer-Songwriter Edson Pires Domingos nimmt teil. Er ist 33 und produzierte bereits mehrere Songs. Man wird von ihm das Lied „Finally Alive“ hören. Ebenso nimmt die 26-jährige Christine Heitz, oder auch Krick genannt teil. Sie übt den Beruf Krankenschwester aus und auch sie war bei The Voice auf Germany. Aber ihre Teilnahme liegt bereit einige Jahre zurück, sie war im Jahr 2018 Teilnehmerin. Wir werden neben ihrem Lied „Drowning In The Rain“ auch das Lied „Devil In The Detail“ von ‚One Last Time‘ hören. Diese Musikgruppe besteht aus 5 Mitgliedern im Alter von 24 bis 34 und befindet sich ebenfalls im Finale. Es ist eine alternative Rock-Pop Band. Tali Golergant, eine 23-jährige Performerin, Musiklehrerin und Gesangscoach könnte Luxemburg mit dem Lied „Tall“ ebenso im Song Contest vertreten. Auch das Duo Angy Sciacqua und Rafaela Teixeira Fernandes hat diese Chance. Die beiden Frauen sind 39 und 26. Beide haben bereits Erfahrungen in der Musikwelt, so war Angy bei The Voice Belgique 2013 und Rafaela wurde zur Gewinnerin von Luxembourg‘s Next Popstar im Jahr 2016. Zwei Jahre später gewann sie auch noch Top Voice Luxembourg. Sie werden das Lied „Drop“ im Finale singen. Auch Adriano Lopes Da Silva, mit dem Künstlername CHAiLD versucht sein Glück. Er ist 25 Jahre alt und Singer-Songwriter. Im Finale wird er „Hold On“ singen. Wer von ihnen tritt im Eurovision Song Contest für Luxemburg an? Dies wird am 27. Januar entschieden werden. Dann findet nämlich das große Finale in der Rockhalle statt.

Neben all der Begeisterung, werden aber auch kritische Stimmen laut. Diese Menschen können nicht nachvollziehen, warum Luxemburg wieder teilnimmt. Sie, die Kritiker, sagen, es wäre nur Geldverschwendung, nur eine politische Veranstaltung und Luxemburg hätte eh keine Chance. Die Teilnahmekosten sind pro Land unterschiedlich hoch. Die meisten Länder geben ihre Teilnahmekosten nicht preis, aber man weiß, dass Griechenland im Jahr 2023 150.000 Euro gezahlt hat. Spanien zahlte wiederum mehr als das Doppelte. Ihre Teilnahmekosten betrugen 347.700 Euro. Das klingt jetzt erstmal nach sehr viel Geld, aber im Vergleich zu anderen Shows ist es relativ wenig. 2015 wurden die Kosten beim ESC in Spanien ausgerechnet. Der Preis einer ESC-Sendeminute lag bei 791 Euro. Wenn man diesen Preis, mit dem der Fußball-Europameisterschaft 2016 vergleicht, relativ günstig. Bei dieser kostete eine Minute 21.600 Euro. Beim zweiten Punkt könnte man den Kritikern durchaus recht geben. Der ESC gilt öffentlich als unpolitische Veranstaltung, so werden auch politische Beiträge von der Teilnahme ausgeschlossen. So wurde zum Beispiel Georgien 2009 die Teilnahme wegen der Russland-Anspielung des Titels ,,We Don’t Wanna Put In“ verboten. Trotz allem ist der Wettbewerb nicht ganz unpolitisch. Autokratien nutzen ihn, um sich in einem positiven Licht darzustellen. Man kann auch darüber streiten, ob die beiden jüngsten Siege der Ukraine politisch waren. Im Jahr 2023 gewann Kalush Orchestra angeblich nur, weil sich die meisten Teile von Europa solidarisch zeigten. Genauso war auch Jamals Sieg 2016 angeblich alles andere als unpolitisch. Sie sang, inmitten des Konflikts mit Russland über die Vertreibung ihrer krimtatarischen Vorfahren durch die Sowjetunion. Ob man nun denkt, dass dies stimmt oder nicht, kann jeder für sich entscheiden. Aber die Frage ist, ob ein komplett unpolitischer Wettbewerb besser wäre, beziehungsweise möglich wäre. Dann müssten zum Beispiel Russland, sowie Belarus teilnehmen dürfen. Auch darüber, dass Luxemburg keine Chance hat, kann man diskutieren. Alle Teilnehmer, die für Luxemburg gewannen, waren nicht aus Luxemburg, sondern von anderen Ländern „gekauft“. So stammten die Sieger(innen) Jean Claude Pascal, France Gall, Anne Marie David sowie auch Corinne Hèrmes aus Frankreich. Und Vicky Leandros stammte aus Griechenland. Man kann aber nicht sagen, dass Luxemburg gar keine Chance hat, weil das niemand mit Sicherheit sagen kann. Vielleicht wird ja schon in diesem Jahr, im Jahr 2024 das Gegenteil bewiesen. Wir bleiben gespannt!

Einschalten nicht vergessen, wenn es dann hoffentlich heiẞt: 12 Points Luxembourg!

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