Europameisterschaft – Ihre Geschichte

Es ist wieder soweit! Die Streitereien haben wieder begonnen! Gewinnt nun Belgien oder England die EM? Hat der Schiedsrichter falsch gepfiffen? Hast du dich wirklich beim Wetten nur verklickt? Hast du etwa gestern statt zu lernen EM geschaut? Alle vier Jahre herrschen in ganz Europa solche Streitereien. Doch wie ist die Europameisterschaft eigentlich entstanden?

Alles begann mit einem Mann, namens Henri Dalauny. Wie auch der Initiator der Tour de France und der Weltmeisterschaft kam er aus Frankreich. Er stand erst selbst auf dem Fußballplatz. Anfangs als Spieler für den Pariser Verein Etoile des Deux Lacs und später als Schiedsrichter. Zudem war er Generalsekretär des französischen Fußballverbands. 1927, zu einem Zeitpunkt wo es weder eine Weltmeisterschaft noch die UEFA gab, reichte er seine Idee, eine Europameisterschaft ins Leben zu rufen, bei der FIFA ein. Dann passierte recht viel im Fußball, die Gründung der UEFA im Jahr 1954, die Entstehung der WM.. doch keine Europameisterschaft. Es gab Länder die inzwischen ähnliche Turniere veranstalteten, aber immer nur im kleineren Kader. In Großbritannien spielten sie den British Champions Chip, in Skandinavien wurde einen Nordic Cup gespielt und in Österreich rief Hugo Meisl 1927 die Zentraleuropäische Meisterschaft mit Tschechien, Ungarn, Italien und der Schweiz ins Leben.

Die Idee der Europameisterschaft starb glücklicherweise 1955 jedoch nicht mit ihrem Ideenträger, sondern wurde von Henri Delauny’s Sohn, Pierre weitergesponnen. Nach der Gründung der UEFA war es deutlich einfacher gewesen die Idee durchzusetzen. Trotzdem war es ein langer Prozess, da es drei Kongresse darüber gab. Im ersten Kongress, in Lissabon 1956 gab es keine Einigung der Delegierten. In Köln gab es dann im März 1957 schon Fortschritte und schließlich stimmte man im Juni 1957 in Kopenhagen dem Plan zu. 14 Leute hatten für die Idee gestimmt, halb so viele dagegen und 5 enthielten sich. Man einigte sich also auf ein Modell mit 16 Ländern als Teilnehmer, die um vier Halbfinalplätze kämpfen sollten, indem sie Hin- und Rückspiele austrugen. In einem dieser vier Länder sollte dann das Finale ausgetragen werden. Damals nannte man das Turnier „Europapokal der Nationen“. Es meldeten sich ganze 17 Länder und so musste eine Vorentscheidung getroffen werden.

So fand am 5. April 1959 das allererste EM-Spiel mit den Teilnehmern Irland und Tschechoslowakei in Dublin statt. Und das allererste EM Tor sollte nicht auf sich warten lassen. Der Ire Liam Tuoly schoss es. Inzwischen weiß man leider nicht mehr viel über die damalige Europameisterschaft und damit auch nicht mehr den Gewinner. Was man jedoch weiß, ist die Tatsache das damals fast der Zuschauerrekord, aufgestellt wurde. Beim Treffen von UdSSR und Ungarn kamen in Moskau unglaubliche 100.500 Menschen zusammen. Heutzutage ist der Rekord immer noch ein Spiel, das 1937 in Glasgow ausgetragen wurde. Ganze 149.547 Besucher schauten sich das Spiel der schottischen Nationalmannschaft gegen das Team von England an. Schottland gewann dieses Spiel mit 3:1.

Die Halbfinalisten waren eigentlich Jugoslawien, Frankreich, UdSSR und Spanien. Diktator Franco verbot den Spaniern jedoch, aufgrund des Bürgerkrieges 25 Jahre zuvor, die Reise nach Moskau anzutreten. Pierre Delaunay schlug also ein Spiel auf neutralem Boden vor. Dies legten die Russen jedoch ab. Somit musste Spanien als Verursacher der Absage ebenfalls die EM verlassen. Durch ihr Ausscheiden klärte sich auch die Frage des Austrageortes der ersten EM Endrunde. Denn Spanien und Frankreich waren vorbestimmt worden und so blieb nur noch Frankreich. Dort wurde der Pokal, der heute Henry Delaunay Pokal genannt wird, das erste Mal überreicht. Und so ist der Anfang der allerersten EM, mit dem Pokal auch das Ende jeder EM.

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